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In einer Welt in welcher Geld verehrt wird, sind die Menschen nicht mehr wirklich von Herzen glücklich und streben endlos nach Sinnesstimulation, doch so erfahren sie nie wahren Frieden und Erfüllung in ihren Leben.

Wie oft denken die Menschen im Alltag bloss an ihre eigenen Interessen, Profite und eigennützigen Vorteile und schaden sogar anderen, um das zu bekommen, was sie wollen? Wie kann das gut sein?

Wenn man die Natur betrachtet, kann man erkennen, dass sie einem bestimmten Zwecke folgt und sehr mächtig ist. Die Natur gibt und dient allem Leben, Bäume und Pflanze spenden Früchte, Blumen, Schatten und Sauerstoff. Wasser sowie auch andere Elemente existieren bedingungslos und gratis, es wird nicht um eine Gegenleistung gebeten. Die Sterne und der Mond schenken Licht und Schönheit in der Nacht, am Tag schenkt die Sonne allen Wesen auf der Erde Wärme und Leben – die Natur ist wahrhaft schön.

Aber der Mensch will in seiner Gier und mit seinem Neid bloss Profit, er strebt nach Geld, Ruhm und Macht, wofür er sogar zu töten wagt um seine Ziele zu erreichen. Es scheint, als ob er bloss für die Erfüllung seiner egoistischen Absichten lebe. Aber der Mensch führt ein kurzes Leben und ist schwach.
Wie kann das gut sein?

Fast alle schätzen es, die Wahrheit zu kennen, doch wenn sie nicht zum eigenen Vorteil gereicht, dann verstecken wir die Wahrheit oft oder fangen gar an zu lügen.
Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht scheinen bloss etwas zu sein, worüber wir reden, aber nicht wirklich danach leben.
Wer glaubt, dass alle fühlenden Wesen leiden?
Was ist der Grund für Leiden und wieso existiert es?
Was kann man tun, um Leiden zu verhindern?
Leiden ist nicht im Einklang mit der eigenen Wahren Natur und sollte nicht existieren.
Jeder hat eine Buddha-Natur, barmherzig und lieb, aber jeder hat auch zugleich eine Dämon-Natur, böse, engstirnig und tückisch.
Es liegt an jedem selbst, welche Seite man kultiviert.

Wenn man über den Sinn des Lebens nachdenkt, kann man erkennen, dass die Zeit jeden einholt und nichts unverändert bleibt; sinnliche Freude ist irreführend, und geht einher mit Schmerz.
Das eigene Denken ist schwerer zu beherrschen als der Wind, wie kann man bloss Frieden finden?
Menschliche Wesen leiden sehr viel, sogar wenn sie denken, es gehe ihnen gut.
Der Mensch empfindet Hunger, Durst, er hat kalt, oder heiss, er wird schwach und krank, er wird älter und stirbt eines Tages. Dazu widerfährt ihm viel Unheil, er hat viele Ängste und so weiter und so fort. Der Mensch erlebt in seinem Leben nicht einmal 2 bis 3 ganze Tage wahre Freude.
Vielleicht denkt er, es gehe ihm eigentlich ganz gut, doch das ist bloss wie ein Tiger in einem Käfig, oder manchmal gar wie ein verängstigter Fuchs, der bloss innerhalb seiner eigenen Begrenzungen lebt und keine Ahnung von der Schönheit der Natur und der Freiheit hat.
Der Tiger könnte vielleicht denken: Ich habe doch alles, was ich brauche. Ich bekomme jeden Tag mein Essen, ich kann nach links und nach rechts laufen, ich kann im Wasser baden, ich kann ruhen, essen und schlafen. Was will ich denn mehr?
Aber habt ihr schon mal die Augen eines Tigers in einem Käfig im Zoo gesehen, wie traurig sie dreinschauen?
Und habt ihr jemals die Augen eines wilden Tigers im Dschungel gesehen, wie lebendig sie aussehen, als ob sie glühen würden?
Solange man nichts von der eigenen inneren Freiheit, des eigenen inneren Glücks und vom Mysterium des Universums weiss, solange ist man wie ein armer und unwissender Bettler.
Wenn ein reicher Mensch nichts über seinen Reichtum weiss, ist er dann nicht arm?

Alles, was wir erleben, befindet sich im Rahmen unseres eigenen Bewusstseins, in unserem eigenen selbst. Also lässt sich alles innerhalb dieses Rahmens finden, in diesem „Selbst“, also auch Zufriedenheit.
Soweit wir wissen, gibt uns die Sonne in unserer Dimension Wärme und Licht, und je näher wir der Sonne kommen, desto mehr Licht und Wärme können wir spüren.
Ganz ähnlich ist es mit unserem Wahren Selbst, je näher wir ihm kommen, desto mehr Frieden und Zufriedenheit werden wir empfinden.
Es soll nicht so verstanden werden, dass wir umso glücklicher sind, je mehr wir essen, oder wenn wir etwas sehen, hören, riechen und berühren, das wir gern haben.

Von einer globalen Sichtweise aus gesehen, ist die Welt voller Leiden, Ungerechtigkeiten und  Verletzungen von fundamentalsten Menschenrechten. Die Anführer der Menschen versuchen mittels ökonomischer Beschlüsse oberflächliche Lösungen zu finden. Aber wie könnte Geld jemals Frieden und ein erfülltes Herz schenken, und wie könnte es jemals Krankheiten und Unheil überwinden? Es kann das Leben ein wenig bequemer machen, aber es beschert einem niemals bleibenden Frieden und wahre Freude.
Wenn sich ein Bauer Sonneschein zum Trocknen seines Getreides wünscht, und ein anderer Bauer wünscht sich Regen, um seine Felder zu bewässern, wie können diese zwei Wünsche unter dem selben Himmel erfüllt werden?
Es gibt so viele verschiedene Menschen auf der ganzen Welt, wie können alle ihre verschiedenen Begehren zur gleichen Zeit erfüllt werden?
Bleibenden Frieden und Freude findet man nicht durch das Erfüllen der persönlichen Wünsche und Interessen, sondern durch die Rückkehr zum eigenen Wahren Selbst und zur Natur.

Ist es nicht so, dass alle lebenden Wesen glücklich sein und das Leiden vermeiden wollen?
Unser Planet ist rund und es gibt nur einen Himmel, wie kann es dann sein, dass wir nicht einmal die essentiellsten menschlichen Bedürfnisse erfüllen können, wie sie von den Vereinten Nationen deklariert worden sind?
Was ja auch das Ziel aller guten Menschen, VIP’s und Anführer dieser Welt ist?
Wenn man mit Politikern und VIP’s redet, scheint es, dass sie dem Leben und den Menschenrechten wegen ihrer Liebe zum Geld nicht den Vorrang geben können.
Materielle Besitztümer sind nicht an und für sich böse, denn wie könnten wir ohne Schuhe und Kleider leben?
Aber die Schuhe sollten nicht auf dem Kopf getragen werden, und wenn sie ausgelatscht sind, werfen wir sie fort.
Wenn Menschen dem Leben selbst nicht mehr Bedeutung zumessen können, d.h. der Person, welche die Schuhe trägt, dann ist die Menschheit wirklich in einem schlechten Zustand.
Wenn wir nicht mal das kleinste Interesse für das Wohlergehen anderer zeigen können, wie können wir dann sagen, dass wir noch eine menschliche Natur haben?
In was für eine Art von Umgebung wird ein Kind hineingeboren und wie wächst es auf, wenn Egoismus zum Weg des Lebens geworden ist?
Alle können doch sehen, dass je egoistischer jemand ist, desto selbstzerstörerischer es für ihn ist.
Wenn wir die Natur habgierig ausbeuten, vergiften wir den Nährboden, auf dem wir leben, das Wasser, welches wir trinken, und die Luft, welche wir atmen.
Wenn wir unsere eigenen Interessen egoistisch vor anderen Menschen platzieren, erschaffen wir Feinde anstelle von Freunden.
Wenn Kinder lernen, dass das Ziel des Lebens darin besteht, das eigene Vergnügen zu befriedigen, sich das zu nehmen, was man gerade haben will, und dass es schlau sei, andere so viel wie nur möglich zu benutzen:
Ist das nicht wirklich selbstzerstörerisch?

Es gibt ein Sprichwort: „Du erntest, was du säst.“
Jeder sollte wissen, dass man durch Tugend Reichtum, Wohlstand und Zufriedenheit erhalten wird.
Aber wie viele gute Gedanken haben wir an einem Tag?
Wie viele gute Taten haben wir getan?
Wie viel Zeit haben wir geopfert?
Wie viel Schmerz können wir ertragen, um allen fühlenden Wesen zu helfen?

Richard Kleinert, 17.08.2001