Follow us

Wir erlernen jede Technik von Grund auf; einschliesslich das Verstehen ihrer Bedeutung. Jede Technik wird einem der Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther zugeordnet.

Obwohl es vorteilhaft ist mit dem Element Erde zu beginnen, ist dies nicht zwingend. Sobald die Fundamente aller Elemente gelegt sind, beginnen wir diese zu verbinden und kombinieren bis sie verinnerlicht sind. Jede Technik habe ich sorgfältig nach dem Mass der Wirksamkeit ausgewählt. Die Techniken sind nach ihrem Charakter, Element, geometrischen Linien und Strukturen kategorisiert und eingeordnet.

Muskelerinnerungen

Ein kurzer Muskel ist schnell, dafür schwach. Ein grosser Muskel ist stark, dafür langsam. Durch das passende muskuläre Zusammenspiel, erhöhen wir die Präzision, Schnelligkeit und Kraft der Bewegung. Die Techniken werden ins Bewusstsein wie kleine Samen gesät und wachsen durch die vier Kompetenzebenen synchron zusammen hinauf.

Die vier Kompetenzebenen

  1. Unbewusste Inkompetenz – Es ist unbekannt.
  2. Bewusste Inkompetenz – Es ist bekannt. Man kann es aber nicht anwenden.
  3. Bewusste Kompetenz – Man kann es bewusst anwenden.
  4. Unbewusste Kompetenz – Man kann es unbewusst anwenden, ohne dass man daran denken muss. Es ist verinnerlicht, spontan und natürlich.

Im Unterricht legen wir grössten Wert auf die innere Freiheit, um die Selbstentfaltung und den Selbstausdruck der individuellen Person zu ermöglichen. Der Schüler wird inspiriert selbst nachzudenken und den Weg zu erkennen. Der Lehrer dient an seiner Seite als Wegweiser.

Aus der Zeit und Arbeit kommt das Ergebnis

Kung Fu besteht aus drei Komponenten: Zeit, Arbeit und Fähigkeit

Zeit = Teilnahme und bewusste Anwesenheit

Arbeit = das Üben, Lernen, Entwickeln, Kultivieren einer Fähigkeit

Fähigkeit = das entstandene Ergebnis aus dem Üben, Lernen und Zeit

Direkt übersetzt „Gong“ – Bewegung (Üben), „Fu“ – Mensch (Mann), „Gong Fu“ – ein übender Mensch

Es wird oft als harte Arbeit übersetzt: Ob es hart ist oder nicht, liegt an der eigenen Beurteilung.

Zeit

Gold kann man verlieren und wiederfinden. Man kann jedoch keinen einzigen Moment wieder zurückholen. Es ist aber nicht die Zeit, die wertvoll ist. Es ist, was wir mit der Zeit machen oder nicht machen, was ihr einen Wert gibt. Es ist unsere Begeisterung, Freude und wie sehr wir im Moment anwesend sind, was der Zeit Bedeutung und Wert gibt.

Zeitinvestition

Wir stehen in unterschiedlichen sozialen Beziehungen, die eine gewisse Zeit von uns in Anspruch nehmen. Sei es die Beziehung zu unserem Lebenspartner, Familie, Freunde, eine Berufsausbildung, Karriere, Verpflichtungen oder die Arbeit.

Die unterschiedlichen Beziehungen bereichern unser Leben, jedoch ist die Beziehung zu uns selbst die Essentiellste und Wichtigste. Denn wenn wir eine gute Beziehung mit uns selbst führen, so sind allen anderen auch gut. Wenn es uns gut geht, beeinflussen wir alle um uns herum auf positive Art und Weise. Es ist wichtig sich Zeit zu nehmen um unser Leben auszurichten, zu pflegen und zu kultivieren.

Das ganze Zi Ran Wu Yi Kung Fu Training ist dafür da, das Leben zu schützen, zu pflegen und zu verbessern. Dies führt zu mehr Lebensvitalität, Freiheit und Wohlbefinden. Das Kung Fu Training ist wirklich eine vernünftige und kluge Zeitinvestition in uns selbst.

Was ist Zeit?

Zeit ist das Mass für die Geschwindigkeit der Veränderung der Materie in Relation zu anderer Materie innerhalb unserer eigenen individuellen objektiven Wahrnehmung. Zeit ist die Frequenz der Veränderung. Zeit ist ein Mass von jetzt zu jetzt und wird nach dem beurteilt, was sich innerhalb von jetzt zu jetzt verändert hat. Zeit, von der Perspektive eines Menschen gesehen, ist die Frequenz von einatmen zu ausatmen, von Tag zu Nacht, von Geburt zu Tod. Zeit, von der Perspektive der Ewigkeit betrachtet, ist die unaufhörliche Veränderung der Materie in Relation zu anderer Materie.

Das reine Bewusstsein besteht nicht aus Zeit und Materie, das Bewusstsein ist immer und ewig jetzt.

Zeitaufwand

In China trainieren die Shaolin Mönche von frühmorgens bis spätabends, ca. 16 Stunden pro Tag. Somit ist ihr ganzer Tag in der einen oder anderen Form mit Qi Gong Übungen und Kung-Fu Training gefüllt. Die Stundenanzahl ihres täglichen Trainings erreichen wir mit zwei Trainingseinheiten in der Woche erst nach einem Monat. Dies erweitern wir ein wenig durch zusätzliche Trainingslager. Weil wir nicht in einem Shaolin Tempel leben, haben wir natürlich ganz andere Verpflichtungen denen wir nachgehen müssen und eine ganz andere Zeiteinteilung.

Mit so viel weniger Trainingszeit können wir von uns selbst nicht das gleiche Ergebnis erwarten wie bei den Shaolin Mönchen. Umso wichtiger ist es für uns klare Ziele sowie gute Gesundheit zu haben und die Trainingszeit, die wir haben, vollkommen zu nutzen. Wenn der Fokus und die Hingabe stimmen, lernen wir im Verhältnis zur der Zeit, die wir haben, sehr schnell. Das Wichtigste ist die Teilnahme und geistige Anwesenheit beim Training.

Es ist mein starker Wunsch und meine Absicht den Unterricht so zu leiten, dass der Schüler immer mehr zu sich selbst findet und selbst fühlt, wie er sich natürlich bewegen soll.

Eine erstaunliche Kraft, Vitalität und Selbstvertrauen kann sich durch regelmässiges Training entwickeln.

Die Kompetenz

Oft wird der Mensch durch Diplome definiert und bewertet. Es ist meine persönliche Meinung, dass es viel zutreffender ist den Menschen nach seinem Herzen, Verhalten und seinen Bewegungen zu messen, anstatt anhand dem was auf einem Blatt Papier steht.

Wenn wir in einem Kampf unser Wohl und Leben oder das Wohl und Leben von jemand anderem beschützen können, so hat sich unser Kung Fu bewährt. Wenn wir jedoch im Kampf zugleich das Leben und Wohl des Angreifers bewahren können, dann hat unser Kung Fu eine sehr hohe und bedeutungsvolle Ebene erreicht.

Kampfkunst umfasst unsere ganze Lebensart. Es betrifft nicht nur das Überleben, sondern auch die Verantwortung für das was wir denken, sagen und tun, sowie wie man sich verhält und auf andere reagiert.

Negative Gedanken verbrauchen unglaublich viel Energie. Sie sind langsam, schwer und hemmend, weil sie wegen einer Vorstellung oder Erwartung Widerstand leisten und dagegen kämpfen.

Positiven Gedanken hingegen, die aus Begeisterung, Dankbarkeit und Wertschätzung entstehen, sind sehr schnell, leicht und fliessend. Es sollte daher lieber zu unserer Gewohnheit werden positive Gedanken zu wählen, erst so können wir unsere Emotionen und Gefühle kontrollieren und uns gut fühlen.

In unserer Schule gibt es keine Diplome und kein Gürtelsystem. So haben wir weniger Dinge, an denen wir uns festklammern. Es hat den Vorteil, dass wir dadurch kein illusorisches Selbstbild erschaffen. Somit bauen wir unser Selbstwertgefühl nicht auf einer Lüge auf. Ich möchte nicht, dass wir eine Lüge leben. Ich möchte, dass wir unseren wahren Wert erkennen, ohne uns mit anderen zu vergleichen und zu messen.

Unser Wert kann nicht gemessen werden, da wir alle einzigartig und unendlich wertvoll sind.